Mahdgutabfuhr
(BUND Dortmund)
Seit vielen Jahren pflegen wir eine Wiese im Naturschutzgebiet „Auf dem Brink“. Diese Feuchtwiese ist bekannt für ihre artenreiche Pflanzengesellschaft. Sie ist als seggen- und binsenreiches Nasswiesenbiotop kartiert und den fruchtbaren Hellwegbörden zugeordnet.
Im letzten Jahr wurden wir gebeten, unser Heu für eine benachbarte Wiese zu „spenden“. Diese Wiese hat ähnliche Standortbedingungen, aber eine geringere Artenvielfalt. Zur Entwicklung dieser Wiese könnte nun im einfachsten Fall Saatgut ausgebracht werden. Allerdings wäre auch eine Regiosaatgutmischung nicht so optimal an die Standortbedingungen angepasst wie die umliegenden Flächen. Besser geeignet ist eine Mahdgutübertragung.
Die Übertragung des gesamten Mähgutes hat den Vorteil, dass auch Kleintiere wie Spinnen, Gliederfüßer und Heuschrecken übertragen werden. Diese Tiere sind ein wichtiger Bestandteil des Ökosystems und tragen zum Erhalt der Artenvielfalt bei.
Für die Mahdgutübertragung gibt es verschiedene Methoden: Die Übertragung des Heus oder das Sammeln der Samen mit einem speziellen Gerät. Wenn es gezielter sein soll, können einzelne Soden ausgestochen werden.
Seit 2020 kartiert das Umweltamt in Dortmund gezielt sogenannte Mahdgut-Spenderflächen in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Kreis Unna | Dortmund. Rund 60 Flächen wurden identifiziert, darunter weitere Feuchtwiesen, aber auch magere Hangkanten wie zum Beispiel im Wannebachtal.
Nun konnte im letzten Jahr auch die von uns betreute Wiese als Spenderfläche dienen. Dies zeigt den Erfolg unserer langjährigen Naturschutzarbeit. Ob die Übertragung erfolgreich war, wird sich allerdings erst in einigen Jahren zeigen.
Weitere Informationen: https://mahdgut.naturschutzinformationen.nrw.de/mahdgut/de/fachinfo/methoden/auftrag