Abholzaktion am Dellwiger Bachtal (07.02.2022)
(BUND Dortmund)
Als Vorzeigeprojekt für gelungene Bachrenaturierung im urbanen Raum ist das Naturschutzgebiet Dellwiger Bachtal über die Grenzen von Dortmund hinaus bekannt. Für Naturschützende hat insbesondere die naturnahe Entwicklung des Auenbiotops Bedeutung, das einen wertvollen Hotspot der Artenvielfalt darstellt. Die dichte Gehölzentwicklung mit Totholzresten entlang des Gewässerrandes ist ein wichtiger Bestandteil der biologischen Lebensgemeinschaft und gibt Vögeln, Amphibien und Kleinsäugern gleichermaßen Schutz, Brutstätte und Nahrungsgrundlage gerade in den Wintermonaten.
Die radikale Abholzung der letzten Woche an einem etwa ein 1000 m langen Bachabschnitt zwischen Haus Dellwig und Kirchlinde hat der positiven Entwicklung jetzt ein abruptes Ende bereitet. Zwischen Straße und Gewässerrand wurden alle Gehölze „auf den Stock gesetzt“ und das angefallene Schnittgut abgefahren. Kahl und ausgeräumt präsentiert sich jetzt das ehemalige naturnahe Biotop. Für jede*n Betrachter*in offensichtlich hat dieser Gewässerrand seine wertvolle biologische Funktion aktuell weitgehend verloren.
Außerdem ist der tief liegende Bach selbst jetzt gut zugänglich gemacht. Das lädt viele Spaziergänger*innen zum Betreten ein und stellt eine zusätzliche ernst zu nehmende Störung des empfindlichen Lebensraumes dar. Nicht zuletzt stellen freilaufende Hunde eine Bedrohung für die überlebenden Arten in der Gewässerrandzone dar.
Mit großem Bedauern nehmen wir diese Entwicklung zur Kenntnis, die wir trotz Bemühens von mehreren Seiten nicht aufhalten konnten.
Abholzaktion am Dellwiger Bachtal (07.02.2022)
(BUND Dortmund)
"Ausgeräumt" Dellwiger Bachtal (09.02.2022)
(BUND Dortmund)
Spaziergänger*innen mit Hund am Dellwiger Bachtal (13.02.2022)
(BUND Dortmund)